Zauberhut

Adventsgeschichte Teil11

Adventsgeschichte Teil11

Die Kristallkugel

Seinen Enkeln frei erzählt von Zacke Hackedicht, nach einem Märchen der Gebrüder Grimm (oder Magnus Krumm?)

Es war einmal eine böse Hexe, die komischer Weise vier richtig nette Kinder hatte. Zwei Mädchen und zwei Jungen. Die Hexe aber misstraute ihren Kindern und beschloss, sie zu verwandeln. Maximilian wurde ein schwarz-weißer Orca (ein Schwertwal) und musste künftig im Levermeer mit all den Levern leben. Aus Marie wurde ein weißer Adler, der nun in den plazierischen Bergen lebte und sich dort einen Horst baute. Ida wurde ein Einhorn, das schnell wie der Wind durch die Wälder rund um Borsmuda Island galoppierte. Nur Samson gelang es, sich zu verstecken und so der Hexe und ihrem bösen Zauber zu entkommen.

„Opa, das Märchen erzählen wir aber nicht der Mama“, sagte Marie.
Zacke sah sie ein wenig besorgt an. Natürlich meinte er nicht seine Tochter mit der Hexe.
Wie sollte man denn aber so ein Märchen auch erzählen?
Die Kinder versprachen hoch und heilig zu schweigen.

Lange Zeit wanderte Samson umher und suchte einen Weg, wie er seine Geschwister wieder zurück verwandeln konnte. Eines Tages begegnete er einem Tunichgut und dieser hatte auch gleich einen Rat für ihn.

„Suche das Schloss der goldenen Sonne. Dort wird eine wunderschöne Prinzessin gefangen gehalten. Das Schloss ist verwunschen und wenn du die Prinzessin befreist und dem bösen Zauberer den Garaus machst, werden auch deine Geschwister wieder frei sein.“, sagte der Tunichgut und zog seines Weges.

Schloss der goldenen Sonne

„Fehlt nur noch, dass der böse Zauberer der Papa ist“ , sagte Ida.
„Gleich erzähle ich nicht mehr weiter!“, schimpfte Zacke.
Da waren die Kinder wieder still.

Samson wanderte weiter und weiter, konnte das Schloss aber nicht finden. In einem Wald begegneten ihm zwei Riesen, die fürchterlich miteinander stritten. Er fragte sie, was denn nur los sei? Und sie erzählten ihm, dass es um einen kleinen Hut ging. Mit diesem konnte man sich, wenn man ihn auf hatte, an jeden beliebigen Ort auf P-tex, der Milchstraße oder der Erde wünschen. Samson sah ein, dass so ein Hut einen Streit wert war

„Machen wir es doch so“, schlug er vor. „Ich laufe mit dem Hut ein paar Meter auf diese Waldlichtung und wenn ich euch rufe, dann rennt ihr um die Wette zu mir. Wer als erster da ist, hat den Hut gewonnen.“

Die Riesen lachten erfreut und Samson lief mit dem Hut auf die Lichtung, setzte ihn auf und wünschte sich zum Schloss der goldenen Sonne.

„Das war aber gemein“, sagte Marie bewundernd.

Auf dem Schloss angekommen, machte sich Samson gleich auf die Suche nach der verzauberten und verwunschenen Prinzessin. Beim 207.ten Zimmer angekommen, fand er eine alte, runzelige und außerordentlich hässliche Frau.

„Ähm, du bist jetzt nicht zufällig die verwunschene Prinzessin?“, fragte er höflich.

„Doch“ ,weinte die Prinzessin und sagte ihm, dass sie nur zusammen in den Spiegel schauen müssten. Dann würde er sie auch erkennen.

Gesagt, getan und richtig, als beide in den Spiegel blickten, sah Samson ein wunderhübsches, junges Mädchen.

„Donnerwetter“, dachte er. Und dann wurde er ein wenig rot.

Zacke hob den Kopf, denn es klopfte an der Tür. Der Stadtkämmerer von Borsmuda Island stand da und wollte mit ihm über ein paar wichtige Investitionen im neuen Jahr sprechen.

„Kinder, jetzt muss ich doch noch weg“, sagte er zu seinen Enkeln. Aber morgen erzähle ich euch, wie  es Samson gelungen ist, die Prinzessin und seine Geschwister zu befreien.

„Na, wehe wenn nicht“, kam es einstimmig von Marie, Ida und  Maximilian. „Und ich bin nicht rot geworden“, meinte Samson noch ein wenig angesäuert.